Drei Minuten Auszeit (Eskapade #14)

Sieben Kilometer Luftlinie von hier tragen die vier Apokalyptischen Reiter den großen Preis von Neukölln aus. In Berlin-Mitte tanzt der Antichrist auf einem illegalen Rave. Zumindest meine ich, genau das in den Nachrichten-trüben Gesichtern der Menschen zu lesen. Meine Mutter berichtete vor zwei Tagen am Telefon, dass “zur Stunde” wohl irgendjemand mit der Kanzlerin rede und im Anschluss “die 50” auf eine 35 herabgesetzt werden solle. Was genau bei Eintritt der 35 geschehe, das ging im Faktenhagel des ntv-“News Spezials” zur Corona-Krise unter. Im Anschluss: “Mega-Maschinen – Baggerschiff der Superlative”. Man könnte meinen, das ganze Leben marschierte inzwischen im Ticker-Schritt vorbei. Man könnte.

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Die Eingeborenen von Vierzonesien

Die Sommerpause ist vorbei. Leser Dirk fragte mich der Tage, warum “Die Eskapade” überhaupt meinte, sich eine solche Pause leisten zu können. Und ich ahnte, den Nachsatz zu hören: Wo sie doch erst so jung ist, und deshalb twentyfourseven neue Abonnenten zu finden und die alten bei Laune zu halten hat. Da hat Dirk natürlich recht. Andererseits ist der Sommer für den Eskapisten was dem Karnevalisten die fünfte Jahreszeit. Und schließlich machen alle Großen eine Sommerpause. Die Piemont-Kirsche zum Beispiel.

Darum geht’s diesmal: Jan Ullrich, Kevin Spacey, Sex auf dem Balkon, Pöbel-Polizisten, die neue Nationalhymne

Darum geht’s nicht: den Bundesliga-Start, den nächsten Tatort im Kurz-Check, den langen Absturz von Sabine Lisicki Weiterlesen →

Wer schreibt, kann nicht saufen

Ich habe gestern den schönsten Satz gelernt: “Wenn man schreibt, dann kann man nicht saufen.” Das landläufige Klischee geht ja in genau die andere Richtung. Auch ich habe im Laufe meines Journalisten-Lebens so manchen kennengelernt, der dem Motto oben mit dem Inhalt seiner Schreibtischschublade entgegentrat. Zum Kreativsein und zu dem, was das Nicht-Saufen damit zu tun haben könnte, später mehr. Nur fürs Protokoll: Ich schreibe das hier nicht, um mich vom Mariacron abzulenken!

Darum geht’s diesmal: eine sogenannte Plattform, Epiphanie, Ritter, Yung Hurn, wenig Geld und viel Spaß, einen Wal und France Gall

Darum geht’s nicht: wie Theresa May versucht hat, die Sommerpause vorzuverlegen, weil jeden Tag eine neue Schicksalsabstimmung auf Dauer ermüdet, ob “Morgen ist auch noch ein Tag” die richtige Devise für Gerichte ist, die einer Ausländerbehörde ihre Asylentscheidung mitteilen wollen  Weiterlesen →

Che bel fior!

Den Newsletter in seinem Lauf, halten weder Ochs noch Esel auf. Die zwei Tage Verzögerung, Genossen, sind Teil des Plans. „Die Eskapade“ erscheint heute an dem Tag der Woche, an dem wir Werktätigen uns der geistigen Erbauung widmen. Ist dieser Tag besser gewählt? Mit Ausgabe 6 werden wir auf die Straße treten und uns als Alternative zu bourgeoisen Insta-Stories und dekandenten dm-Hauls empfehlen. In der Zeit bis dahin sind wir besonders auf Deine Kritik angewiesen. Bezichtigungen gegen die Schriftleitung nimmt Dein örtlicher Newslettersekretär gerne entgegen.  Weiterlesen →

Ich clack Dich

Nach dem letzten Newsletter bekam ich zu hören: „Wie, nur Text? Und kaum Bilder?“ Also gut, diesmal ganz ohne „Rumgehühner“ (Ex-Chef zu mir). Dafür knackig, knapp und kakophonisch: Ausgabe drei von „Die Eskapade“.  Weiterlesen →